Bereits zum dritten Mal in Folge fand das Schaumburger Agrarforum am 1. März im Forum der IGS Obernkirchen statt. In gemeinsamer Kooperation der Sparkasse Schaumburg, dem Niedersächsischen Landvolk und der Landberatung Schaumburg hatten Sie die Landwirte der Region erneut zu einem interessanten Vortrag durch einen hochkarätigen Referenten eingeladen. Mehr als 120 Landwirte sind dieser Einladung gefolgt und waren zu Gast, um sich über die aktuelle EU-Agrarpolitik und die Zukunftsaussichten ihrer Branche zu informieren.
Als Referent konnte in diesem Jahr Albert Deß, seit 2004 Mitglied im Europäischen Parlament gewonnen werden. Deß ist Mitglied im Ausschuss für ländliche Entwicklung und stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit und konnte somit den teilnehmenden Landwirten einen spannenden Einblick in seine Arbeit geben.
Sparkassen-Vorstand Oliver Schiller betonte in seiner Begrüßung die Verbundenheit zu allen heimischen Betrieben, unter denen die Landwirtschaft einen nicht unerheblichen Wirtschaftsfaktor darstellt. “Um von einer Tradition zu sprechen ist es vielleicht noch etwas zu früh, aber ich freue mich, dass auch in diesem Jahr so viele Teilnehmer gekommen sind.“ Dies und das Feedback zu den vergangenen Veranstaltungen zeige ihm, dass der jährliche Austausch sehr geschätzt wird und nach einer erneuten Wiederholung im kommenden Jahr ruft.
Unter dem Motto „EU-Agrarpolitik aktuell – Wie geht es weiter nach 2020?“ ging Albert Deß unter anderem auf die Bedeutung der Landwirtschaft als Wirtschaftsfaktor ein. In der EU gibt es 13,7 Mio. landwirtschaftliche Betriebe mit 17,5 Mio. Beschäftigten in der Landwirt- und Ernährungswirtschaft. „Zählt man die vor- und nachgelagerten Bereiche dazu, kommt man sogar auf 45 Millionen Beschäftigte“, so Deß. Zudem ging er ausführlich auf die Europäische Haushaltsstruktur und die Ausgaben für die gemeinsame Agrarpolitik ein. So sprach er sich für die Schaffung fairer Wettbewerbsbedingungen und die Stärkung der Wirtschaftskraft aus.
Besonders interessant für die Besucher war der Einblick in seine Arbeit im Europäischen Parlament. So manches Mal brachte er das Publikum zum schmunzeln, wenn er erzählte welche Tricks und Kniffe man gelegentlich anwenden muss, um entsprechende Mehrheiten im Parlament erzielen zu können. In seiner Schlussfolgerungen stellte er raus, die Landwirtschaft mehr als ein Jahrhundert ein schrumpfendes Gewerbe war. Seiner Meinung nach wird die Landwirtschaft in der Zukunft wieder ein prosperierenden Wirtschaftsbereich. Es gibt neue Chancen für die Landwirtschaft, die genutzt werden können. Zu einer modernen, hochproduktiven und innovativen Landwirtschaft gäbe es seiner Einschätzung nach keine Alternative.
Da die Sparkasse für eine reichhaltiges Speisen- und Getränkeangebot für die Gäste gesorgt hatte, nahmen diese im Nachgang zum Vortrag nur zu gern die Gelegenheit zu Gesprächen und Austausch untereinander sowie mit den Sparkassen-Kundenberatern wahr.
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